Der Preis

Nominierungsphase abgeschlossen

Die Nominierungsphase für die Verleihung des Max-Dortu-Preises für Zivilcourage und gelebte Demokratie 2024 ist abgeschlossen.
Aus den eingegangenen Vorschlägen hat die Jury als Preisträgerin für 2024 die Thüringer Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss vorgeschlagen.

Der Preis wird am 17. Oktober 2024 im Potsdam Museum verliehen.
Der mit 5.000 Euro dotierte Preis, den die Landeshauptstadt Potsdam seit 2017 vergibt, würdigt Akteure bzw. Institutionen, die sich für die Freiheit des Einzelnen und für eine demokratisch verfasste Gesellschaft einsetzen und dabei auch unkonventionelle Wege gehen.
2017 erhielt erstmals den Preis der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele; 2019 wurden die Crew-Mitglieder des Seenotrettungsschiffes IUVENTA ausgezeichnet. 2022 zeichnete die Stadt Potsdam den Würzburger Juristen Chan-jo Jun für sein Engagement gegen Hassverbreitung in den sozialen Netzwerken aus.

Einladung zur Veranstaltung (PDF)

Foto: Feine Sahne Fischfilet | © JKP JOCHENS KLEINE PLATTENFIRMA GMBH & CO. KG

Gesucht: Menschen mit Zivilcourage!

Nominierungen für die Verleihung des Max-Dortu-Preises für Zivilcourage und gelebte Demokratie 2024

Die Nominierungsphase für den Max-Dortu-Preis für Zivilcourage und gelebte Demokratie hat begonnen. Bis zum 28. Juni 2024 können Einzelpersonen oder Institutionen für den Preis nominiert werden.

Der Preis wird im Herbst 2024 verliehen.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis, den die Landeshauptstadt Potsdam seit 2017 vergibt, würdigt Akteure bzw. Institutionen, die sich für die Freiheit des Einzelnen und für eine demokratisch verfasste Gesellschaft einsetzen und dabei auch unkonventionelle Wege gehen.

2017 erhielt erstmals den Preis der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele; 2019 wurden die Crew-Mitglieder des Seenotrettungsschiffes IUVENTA ausgezeichnet. 2022 zeichnete die Stadt Potsdam den Würzburger Juristen Chan-jo Jun für sein Engagement gegen Hassverbreitung in den sozialen Netzwerken aus.

Einen interaktiven Bogen für Nominierungsvorschlag können Sie hier herunterladen: Nominierungsvorschlag Max-Dortu-Preis 2024 (PDF)

Preisverleihung & Preisträger

Am Donnerstag, den 17. Oktober wird zum vierten Mal der Max-Dortu-Preis für Zivilcourage und gelebte Demokratie vergeben. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und dem 1848er Revolutionär Max Dortu gewidmet.
Um 19 Uhr zeichnet Oberbürgermeister Mike Schubert im Potsdam Museum in einer Festveranstaltung die Thüringer Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss aus. Die Laudatio hält der Rechtsextremismusforscher und Spiegel-Bestseller-Autor Prof. Matthias Quent.

Auf der Veranstaltung spielt die Kultband Feine Sahne Fischfilet.

Als Abgeordnete des Landtags von Thüringen gehört Katharina Preuss-König zu den führenden Personen in der Aufklärung der Verbrechen des NSU sowie der staatlichen Verquickung mit den Netzwerken rechten Terrors. In ihrem jahrelangen Engagement beweist sie eine enorme Zivilcourage, denn aus der rechten Szene erhielt Androhungen körperlicher Gewalt und sogar Morddrohungen.
Sie zeigt couragiert Haltung und geht entschieden gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Alltag und Politik vor.

Foto: Katharina König-Preuss | © Landtag Thüringen

Die Preisfigur

Die Preisfigur schuf der in Potsdam lebende und wirkende Künstler Marcus Golter.
Der Bildhauer erstellte eine etwa zwanzig Zentimeter große geflügelte Skulptur aus Zinn. Die Figur symbolisiert den Drang nach Freiheit und Befreiung. Die Materialität Zinn lässt dabei an Zinnsoldaten denken, deren militärischer Sinngehalt allerdings vollständig in der neuen engelsgleichen Gestalt aufgehoben worden ist.

FOTO: Marcus Golter, 2017

Historische Person und Erinnerung

Johann Ludwig Maximilian Dortu gehört zu den populärsten Revolutionären und Demokraten der 1848er Revolution.
Er wurde am 29. Juni 1826 in Potsdam geboren und war der Sohn des Justizrates Ludwig Wilhelm Dortus und seiner Ehefrau Sophie Pauline, geborene Schlinke. Nach dem Abitur auf der Großen Stadtschule absolvierte Max Dortu einen einjährigen Militärdienst in der preußischen Armee und studierte Rechts- und Verwaltungswissenschaften in Berlin und Heidelberg.

GRAFIK: C. K.: Max Dortu, 1849 (in: Wilhelm Blos: Die Deutsche Revolution. Geschichte der Deutschen Bewegung von 1848 und 1849, Stuttgart 1893)

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Die Familie Dortu mit ihren hugenottischen Wurzeln setzte sich sehr aktiv für demokratische Grundrechte und Teilhabe ein. Als Potsdamer Stadtverordneter forderte der Vater Ludwig Wilhelm Dortu offen die Umwandlung des Staates in eine konstitutionelle Monarchie und trat leidenschaftlich für Presse-, Rede- und Versammlungsfreiheit ein. Sohn Max übernahm dieses Gedankengut, radikalisierte sich jedoch. In Potsdam brillierte er als Redner auf öffentlichen Versammlungen der politischen Vereine, griff den Bruder des Königs mit scharfen Worten an und demolierte mit Freunden eine Eisenbahnstrecke in Nowawes bei Potsdam, um Munitions- und Provianttransporte nach Berlin zu verhindern, die zur Zerschlagung der Revolution gedacht waren. Daraufhin wurde Max Dortu steckbrieflich gesucht. Die Flucht führte ihn nach Paris, dann in die Schweiz, schließlich nach Baden, wo er in der dortigen Revolutionsarmee mitkämpfte. Niedergeschlagen von preußischen Truppen, wurde Max Dortu gefasst und wegen Kriegsverrat zum Tode verurteilt. Am 31. Juli 1849 erfolgte die standrechtliche Erschießung.
Sein Grab befindet sich in Wiehre bei Freiburg an der Stelle der Hinrichtung.

Nach dem Tod wurde Max Dortu zu einem Helden der gescheiterten Revolution stilisiert und vor allem in der DDR ideologisch vereinnahmt. Die aktuellere Gedenkkultur an den Potsdamer Revolutionär führt zu einem differenzierten Blick. Für eine lebendige Erinnerung an den Revolutionär setzt sich insbesondere der Verein zur Förderung antimilitaristischer Traditionen in der Stadt Potsdam ein.
Mit der Verleihung des Max-Dortu-Preises wird zudem ein neuer Akzent in der Potsdamer Erinnerungskultur gesetzt.

Kranz am Geburtshaus Max Dortus, Dortustraße 28, Potsdam, 2015, Foto: Ute Meesmann
„Es geht um die Wurst“, Schulprojekt in Erinnerung an Max Dortu, Voltaireschule Potsdam, 2014, Foto: Ute Meesmann
Einladungskarte für Veranstaltung in Erinnerung an Max Dortu, erstellt von Schülerinnen und Schülern der Voltaireschule Potsdam, 2014
Gedenkveranstaltung zum Todestag Max Dortus am 31. Juli, 2015, Foto: Ute Meesmann

Kranz am Geburtshaus Max Dortus, Dortustraße 28, Potsdam, 2015, Foto: Ute Meesmann

„Es geht um die Wurst“, Schulprojekt in Erinnerung an Max Dortu, Voltaireschule Potsdam, 2014, Foto: Ute Meesmann

Einladungskarte für Veranstaltung in Erinnerung an Max Dortu, erstellt von Schülerinnen und Schülern der Voltaireschule Potsdam, 2014

Gedenkveranstaltung zum Todestag Max Dortus am 31. Juli, 2015, Foto: Ute Meesmann

Die Jury

Prof. Dr. Heinz Kleger

Neues Potsdamer Toleranzedikt e. V.

Dr. Jörg Kwapis

Verein zur Förderung antimilitaristischer Traditionen der Stadt Potsdam e. V.

Ute Meesmann

Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Dr. Olaf Glöckner

Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien

Daniel Wetzel

Neues Potsdamer Toleranzedikt e. V. (i.V.)

Kathrin Kortmann

Landeshauptstadt Potsdam

Anfahrt

Potsdam Museum
Am Alten Markt 9
14467 Potsdam

Pkw: Über den Berliner Ring (A 10), Abfahrt Potsdam-Süd oder Potsdam-Nord.
Gebührenpflichtige Parkplätze stehen in der unmittelbaren Umgebung des Alten Marktes zur Verfügung.

Bahn: S-Bahn/RE bis Potsdam Hbf
Von dort etwa acht Minuten zu Fuß über die Lange Brücke.

Tram: 91, 92, 93, 96, 98, 99
Straßenbahnhaltestelle: Alter Markt/Landtag

Foto: Michael Lüder, © Potsdam Museum

Impressum

Anbieterkennzeichnung

Impressum von www.max-dortu-preis.de

Die Landeshauptstadt Potsdam ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Sie wird vertreten durch den Oberbürgermeister Jann Jakobs.

Herausgeber:
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